• 29. März 2024

Gesundheitsoekonomische Betrachtungen ernaehrungsabhaengiger Krankheiten

ByPressemitteilungen

Sep 15, 2015

Universitaet Halle-Wittenberg und BRAIN AG veroeffentlichen gemeinsame Studie zum Einsparpotential im Gesundheitssystem

(Mynewsdesk) Zwingenberg und Halle (Saale), 15.09.2015 – Das Biotechnologieunternehmen BRAIN AG und die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg haben in einer gemeinsamen wissenschaftlichen Arbeit herausgefunden, dass, würde der Verzehr von Zucker, Salz und Fetten in Deutschland im Rahmen der offiziellen Empfehlungen liegen, sich jährliche Kosten in Höhe von 16,8 Milliarden Euro allein im deutschen Gesundheitssystem einsparen ließen. Die Arbeiten wurden im Rahmen der strategischen Allianz NatLifE 2020 durchgeführt und teilweise vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

In der strategischen Allianz NatLifE 2020 werden neue, biologisch aktive Naturstoffe für verbesserte Rezepturen für Nahrungsmittel-Unternehmen erforscht und entwickelt. Die so entwickelten neuen Produkte werden bei gleichem Geschmack in ihrem Salz-, Zucker- und/oder Fettgehalt reduziert sein. Damit sollen sie einen deutlich erkennbaren Beitrag zur Verbesserung von Ernährung, Gesundheit und dem Wohlbefinden der Menschen leisten.
Die Forscher der BRAIN und der Universität Halle-Wittenberg stellten sich zu Projektbeginn die Frage, ob neben der Verbesserung der Nahrungsmittelrezepturen auch die Gesundheitskosten der Bundesrepublik Deutschland reduziert werden könnten, wenn die Ernährung der Bürger hinsichtlich der „Risikofaktoren“ Zucker, Salz und Fett näher an den offiziellen Verzehrsempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) lägen.

Basierend auf repräsentativen Krankheitskosten und Verzehrsdaten errechnete das Forscherteam die anteiligen Kosten eines unausgewogenen Verzehrs von Zucker, Salz und gesättigten Fetten – drei Substanzgruppen, deren Verzehr in Deutschland oft deutlich über den offiziellen Verzehrsempfehlungen liegen. Auf Ebene der untersuchten Erkrankungen wurde zwischen 22 verschiedenen Krankheitsbildern unterschieden, wobei die größten Kosten im Gesundheitssystem durch kardiovaskuläre Erkrankungen (7,7 Mrd. Euro), Karies (3,6 Mrd. Euro), Stoffwechselstörungen wie Diabetes und Übergewicht (2,1 Mrd. Euro) sowie diverse Krebserkrankungen (1,1 Mrd. Euro) verursacht wurden. Insgesamt haben sich die Kosten für das Gesundheitssystem, die durch Fehlernährung resultieren, auf insgesamt 16,8 Mrd. Euro summiert.

„Die direkten Kosten ernährungsmitbedingter Krankheiten, aufgrund des Überverzehrs von Salz, Zucker und Fett sind substantiell. Ein deutliches Einsparpotential liegt jedoch auch in den bisher weniger beachteten Folgeerkrankungen und Folgekosten von Übergewicht und Diabetes – diese reichen von der gewichtsbedingten Arthrose bis zu Schlafstörungen, Alzheimer und chronischem Nierenversagen“, so Studienautor Dr. Toni Meier von der Universität Halle-Wittenberg. Vor dem Hintergrund einer zunehmend älter, jedoch nicht gesünder werdenden Bevölkerung und damit einhergehenden steigenden Gesundheitsausgaben können die Ergebnisse als Richtschnur dienen, in welchen Bereichen sich prophylaktische Maßnahmen am effektivsten lohnen.

Die für die Forschung an den Naturstoffen zur Verbesserung von Nahrungsmittelrezepturen verantwortliche Wissenschaftlerin der BRAIN und Co-Autorin der Publikation, Frau Dr. Katja Riedel, stellt fest: „Die Resultate haben uns in ihrer Höhe doch sehr überrascht. Dabei haben wir hier aktuell lediglich die direkten Behandlungskosten berücksichtigt. Indirekte Kosten, bedingt durch Arbeitsausfall, Kurbehandlungen und Invalidität, kommen zu den direkten Kosten sogar noch hinzu“.

„Die Ergebnisse dieser Studie bestätigen uns darin, dass wir mit dem Forschungsansatz der NatLifE 2020 genau auf dem richtigen Weg sind. Wenn es uns gelänge, etwa ein Drittel der Zucker-, Fett- oder der Salzmenge in den Nahrungsmittelrezepturen mit neuen Naturstoffen zu ersetzen, könnten wir das Gesundheitssystem allein in Deutschland jährlich bereits um einen Betrag von 5 bis 6 Milliarden Euro entlasten. Würden die Rezepturen auch in anderen EU-Ländern und den USA eingesetzt, wäre das Einsparpotential sicher noch erheblich höher“, resümiert Co-Autor Dr. Martin Langer, Executive Vice President Corporate Development der BRAIN.

Die Untersuchungsergebnisse des interdisziplinären Forscherteams wurden am 09. September in der Fachzeitschrift PLOS ONE veröffentlicht – kostenloser Download unter:

http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0135990

Die erfolgreiche Zusammenarbeit der BRAIN AG und der Universität Halle-Wittenberg im Rahmen der NatLifE 2020, die zu den nun publizierten Ergebnissen geführt hat, wird aktuell bereits fortgesetzt. Langfristiges Ziel ist die Quantifizierung der gesundheitsökonomischen Belastung durch eine unausgewogene Ernährung in den Jahren 2010 bis 2013 und auf dieser Grundlage verschiedene Reduktionsszenarien zu erstellen.

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Die BRAIN AG gehört in Europa zu den technologisch führenden Unternehmen auf dem Gebiet der industriellen weißen Biotechnologie. Im Rahmen von strategischen Kooperationen identifiziert und entwickelt die BRAIN AG für Industrieunternehmen in der Chemie-, Pharma-, Kosmetik- und Nahrungsmittelbranche innovative Produkte und Lösungen auf Basis der in der Natur vorhandenen aber bislang unerschlossenen biologischen Vielfalt. Die aktiven Produktkomponenten ermittelt die BRAIN AG im unternehmenseigenen BioArchive, das zu den umfangreichsten Archiven seiner Art gehört. Seit der Unternehmensgründung im Jahr 1993 ist die BRAIN AG über 100 strategische Kooperationen mit nahezu allen relevanten Akteuren der chemischen Industrie eingegangen. Zu den Kooperationspartnern zählen unter anderem BASF, Bayer Schering, Clariant, DSM, Emscher Genossenschaft, Evonik, Fuchs, Henkel, Nutrinova, RWE, Sandoz, Südzucker und Symrise. Das Unternehmen beschäftigt zurzeit 120 hoch qualifizierte Mitarbeiter.
Die 2010 initiierte Industrialisierungsstrategie (BioIndustrial), welche als zweite Säule des Geschäftes neben dem Kooperationsgeschäft (BioScience) aufgebaut wurde, konnte erfolgreich ausgebaut werden. Sie erlaubt der BRAIN AG in der BRAIN Gruppe den Zugriff auf die gesamte Wertschöpfungskette verschiedener lukrativer Märkte von der Identifizierung biologischer Lösungen, deren Entwicklung sowie der Implementierung dieser in den Zielindustrien. Zurzeit sind in der BRAIN Gruppe sechs erfolgreich am Markt agierende Unternehmen konsolidiert.

Kontakt
BRAIN AG
Martin Langer
Darmstädter Straße 34-36
64673 Zwingenberg
+49-6251-9331-16
[email protected]
www.brain-biotech.de

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